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Industrial Cyber Security: stabil & sicher

So stärken Sie Ihre OT-Security

Cyber-Risiken in der Fertigung? OT-Security schützt
11.11.2025
Fertigungsindustrie
Security

Die Digitalisierung verändert die Fertigungsindustrie grundlegend: Vernetzte Maschinen, IoT-Sensoren und automatisierte Produktionsprozesse steigern Effizienz – schaffen aber auch neue Angriffsflächen. Cyberangriffe auf Produktionsanlagen können ganze Lieferketten lahmlegen. OT-Security (Operational Technology Security) ist daher heute ein unverzichtbarer Bestandteil jeder modernen Fertigung. Sie schützt nicht nur Systeme und Daten, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil für die Produktionssicherheit und Wettbewerbsstärke.

Warum OT-Security in der Fertigung entscheidend ist

Im Gegensatz zur klassischen IT steht in der Produktion die Verfügbarkeit im Mittelpunkt. Ein Cyberangriff kann nicht nur Daten gefährden, sondern den Betrieb beeinträchtigen – mit enormen wirtschaftlichen Folgen. Zugleich sind viele Anlagen auf Langlebigkeit ausgelegt und nicht dafür konzipiert, aktuelle Sicherheitsstandards zu erfüllen.

Die größten Herausforderungen für Produktionsunternehmen sind:

  • Altsysteme (Legacy-OT): Jahrzehnte alte Steuerungen lassen sich oft nicht patchen oder nur schwer absichern.
  • Vernetzte Produktionsumgebungen: IT und OT verschmelzen zunehmend, wodurch Schadsoftware leichter von der Büro-IT in die Fertigung wandern kann.
  • Fernwartungszugänge: Externe Dienstleister greifen häufig direkt auf Maschinen zu – oft mit unzureichend gesicherten Accounts.
  • Regulatorische Anforderungen: Vorgaben wie die NIS2-Richtlinie, KRITIS oder IEC 62443 (eine internationale Normenreihe, die die IT-Sicherheit für industrielle Automatisierungs- und Steuerungssysteme definiert) verlangen umfassende Sicherheitsmaßnahmen, die auch die OT einbeziehen.

Für die Fertigungsindustrie ergeben sich damit konkrete Herausforderungen: Produktionsanlagen, Fernwartungszugänge, IoT-Sensoren oder vernetzte Logistiksysteme müssen so abgesichert werden, dass sie nicht zur Schwachstelle werden.

Industrial Cybersecurity – ein ganzheitlicher Ansatz

Die Absicherung von OT-Systemen erfordert ein durchdachtes, mehrstufiges Vorgehen. Dabei geht es nicht nur um einzelne technische Maßnahmen, sondern um das Zusammenspiel aus Analyse, Architektur, Überwachung und kontinuierlicher Verbesserung.

1. Analyse & Bewertung

Am Anfang steht die genaue Erfassung und Bewertung der vorhandenen Systeme. Eine Bestandsaufnahme schafft Transparenz über alle OT-Komponenten, Schnittstellen und potenziellen Schwachstellen.

2. Segmentierung & Zugriffskontrollen

Ein wesentliches Element ist die klare Trennung zwischen IT- und OT-Netzwerken sowie die Einführung von kontrollierten Zugriffsmechanismen. So lassen sich potenzielle Angriffspfade einschränken und Störungen im Produktionsablauf vermeiden, um eine Produktionssicherheit herzustellen.

3. Angriffserkennung & Monitoring

Durch kontinuierliches Monitoring und automatisierte Angriffserkennung können verdächtige Aktivitäten frühzeitig identifiziert werden. Moderne Lösungen unterstützen dabei, ohne die Produktionsprozesse zu beeinträchtigen.

4. Schwachstellenmanagement & Reaktion auf Sicherheitsvorfälle

Ein systematisches Schwachstellenmanagement sorgt dafür, dass Risiken erkannt, priorisiert und adressiert werden. Gleichzeitig müssen Prozesse für den Umgang mit Sicherheitsvorfällen etabliert sein, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

5. Kontinuierliche Verbesserung

Da sich Bedrohungslagen ständig verändern, ist OT-Security kein einmaliges Projekt. Regelmäßige Überprüfungen, Audits und Anpassungen helfen, das Sicherheitsniveau langfristig aufrechtzuerhalten.

Wie Unternehmen profitieren können

Ein strukturierter Ansatz für die OT-Security bietet Fertigungsunternehmen mehrere Vorteile: 

  • Erhöhte Betriebssicherheit: Durch Segmentierung und Überwachung lassen sich Ausfälle vermeiden.
  • Frühzeitige Erkennung von Angriffen: Sicherheitsvorfälle können schneller erkannt und begrenzt werden.
  • Erfüllung regulatorischer Vorgaben: Anforderungen aus NIS2, KRITIS oder IEC 62443 werden gezielt adressiert.
  • Transparenz über Systeme und Risiken: Eine bessere Übersicht über alle OT-Komponenten schafft die Grundlage für fundierte Entscheidungen.
  • Langfristige Resilienz: Die kontinuierliche Verbesserung stärkt die Widerstandsfähigkeit der Produktionsumgebung.

Ihre nächsten Schritte

  1. Lassen Sie eine Initialanalyse Ihrer OT-Infrastruktur durchführen. Welche Systeme laufen, wie sind sie vernetzt, welche Zugänge bestehen?
  2. Entwickeln Sie ein Sicherheitskonzept, das zu Ihrer Fertigung passt – mit Fokus auf Segmentierung, Zugriff, Monitoring.
  3. Implementieren Sie schrittweise – ohne Ihre Produktion zu gefährden: z. B. passive Sensoren, Monitoring-Lösungen, Schutz von Fernwartungs-Zugängen.
  4. Etablieren Sie ein 24/7-Monitoring mit einem SOC und definieren Sie klare Prozesse für Schwachstellenmanagement und Incident Response.
  5. Setzen Sie auf kontinuierliche Verbesserung – analysieren Sie regelmäßig Ihre Bedrohungslandschaft und passen Sie Ihre Maßnahmen an.

 

Mit der richtigen OT-Security-Strategie schützen Sie Ihre Fertigungsanlagen nicht nur vor Cyberangriffen und sorgen für eine Produktionssicherheit, sondern sichern langfristig Ihre Produktionsfähigkeit, Ihre Wettbewerbsfähigkeit und Ihr Unternehmensimage. Unsere Expertinnen und Experten entwickeln gemeinsam mit Ihnen die passende Strategie mit dem bestmöglichen Schutz.

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Verfasst von

ArvatoSystes_MA_Timo-Schlüter
Timo Schlüter
Experte für Cyber Security
Fuhrmann, Johannes
Johannes Fuhrmann
Head of Strategic Business Development